Skiroller Rennen auf den Jested

am 01. October 2019
von Stefan Eich
Skiroller Rennen auf den Jested vor dem Start

Ausgeruht und gut gefrühstückt ging es zum Start des finalen Skiroller Rennens der Efisan Skiroll Classics-Serie.
Gestartet wurde in Janův Důl. Dies ist eine kleine Gemeinde, ca. 11 km von Liberec entfernt. Vor mir lag ein Bergrennen von ca.12 km mit einem positiven Höhenunterschied von über 600 m.
Laut den Ausschreibungen, die nur in der tschechischen Sprache verfasst waren und die ich per Google-Übersetzer ins deutsche habe übersetzen lassen, wurden für jedes Rennen die Rollski vom Veranstalter gestellt. So war das bei Kristyna und so, dachte ich, wird das sicher auch beim Jested sein. War es aber nicht. :-( Für die Elite wurden die Skiroller wieder gestellt (die Gleichen wie gestern) alle anderen durften mit ihren eigenen am Wettkampf teilnehmen. Natürlich wurde geprüft, ob diese auch den Regeln entsprechen und die Rollen freigegeben und zugelassen waren. Selbst hatte ich allerdings nur meinen 3-rädrigen Skiskett dabei, der natürlich da überhaupt nicht ins Programm passte. :-( 3 Räder, alle gesperrt, PU-Rollen!!
Aber mit bisschen hin und her diskutieren bekam ich ein Paar Swenor Alutech Skiroller mit einem gesperrten Rad und den selben Rollen, wie ich sie gestern schon gehabt hatte. Mit den geliehenen Rollern konnte ich zur Startnummernausgabe weitergeleitet werden und bekam mein Leibchen mit der Nummer 149. Und, was nicht wirklich sehr überraschend war, nix weiter. :-(
Da wir zeitig am Ort des Geschehens waren, hatte ich genügend Zeit um mich warm zu machen. Die Strecke füllte sich minütlich und, im Gegensatz zu den 44 Startern vom Vortag, starteten dieses mal viele.

Der Startschuss sollte eigentlich um 13.15 Uhr sein. Um 13:13 wurde aber erst damit begonnen, den aufblasbaren Startbogen auf die Straße zu stellen.
Das Starterfeld wurde wieder in 3 Gruppen aufgeteilt. Die Elite ganz vorne, in der 1. Startgruppe die weiteren Wertungsteilnehmer der Serie und in der 3. dann der Rest. Als alle standen, wurden die Trennseile entfernt und es konnte aufgerückt werden. Plötzlich war ein Gewusel, da einige einen besseren Startplatz begehrten.
Dieses Rennen wollte ich mal defensiv angehen. Habe da sonst so meine Probleme, weil mich der Ehrgeiz packt und ich bisher immer „mitmischen“ wollte!! :-)Für mich hieß es also, ganz hinten aufstellen. Gedacht-getan, es waren nur noch exakt 3 ältere Herren hinter mir. Als der Bogen endlich stand, ging es auch schon los und die 157 Läuferinnen und Läufer machten sich um 13:18 Uhr auf den Weg.

Es ging vom Start an schon leicht bergan. Mein Puls stieg von 104 bis auf 170 in 8 Minuten, bzw. 1,8 km. Sonst steigt er immer gleich in den ersten beiden Rennminuten in den fast Maximalbereich. Ich begann mit Doppelstock und überholte langsam aber beständig vor mir Laufende. Als es steiler wurde schoben viele weiter DP, ich wechselte zum Doppelstock mit Zwischenschritt und war schneller. Bei noch steileren Abschnitten, als andere auch in den Zwischenschritt wechselten, lief ich Diagonal, kam näher an vor mir Rollernde ran und überholte sie schlussendlich. So überholte ich nach und nach, lief überwiegend alleine und schaffte es, die überholten, die meinen Windschatten schnupfen wollten, abzuhängen. Obwohl ich zu 95% über meinen Schwellenbereich unterwegs war, fühlte ich mich gut und es motivierte mich, dass ich einige Konkurrenten hinter mir ließ und ich noch nicht überholt wurde. Konnte sogar bisschen lächeln. :-) In den wenigen dezenten Steigungen und natürlich in den Flachstücken schob ich, so gut es ging, alles im Doppelstock und senkte die Herzfrequenz auf Minimum 163 Schläge/Min.
Bis km 8,5 hatte ich die Hoffnung, es unter einer Stunde zu schaffen. Da gab es die einzige Verpflegungsstelle und die Steigung nahm merklich zu. Dementsprechend wurde ich langsamer. Zum Glück aber auch meine Mitstreiter.
Zwei km vor dem Ziel hat es dann doch ein Überholter geschafft, sich an mich zu hängen. Seinen Atem konnte ich fast spüren. Jetzt hatte ich es geschafft, dass mich während der bisher gerollten Kilometer niemand überholt hatte, so sollte dass auch bis zum Ziel bleiben und so gab ich selbst die letzten 100m noch Gas und rettete so meine Bilanz! :-) Als ich einen Meter hinter der Ziellinie stand, wurden mir sofort die Leih-Skiroller abmontiert. Da habe ich auch gleich meine Startnummer ausgezogen und abgegeben. Somit war ich im Ziel erstmal schuldenfrei.
Meine Garmin zeigte 1:02.20,8 Std. für 11,75 km an. Die Durchschnittsgeschwindigkeit war 11,3 km/h bei 624 Höhenmeter. Einen Maximalpuls von 176 und eine Durchschnittsherzfrequenz von 168 Schlägen/Min. Ganz oben am Berg war es richtig stürmisch. Es wehte ein kühles Stürmchen und ich musste mir erstmal etwas zum trinken holen. Beim Getränk gab es auch Bananenhälften und ich labte mich daran, bevor ich mich auf die Suche nach meinem Betreuerteam (Sarah,David) machte. Brauchte allmählich was zum Überziehen, da mir langsam kalt wurde. Gesucht-gefunden-angezogen gingen wir in den Fernsehturm und genossen die Aussicht, machten uns aber dann auch gleich auf den Weg runter zur Seilbahn, mit der wir gemeinsam zurück zum Auto fuhren.
Die Siegerehrung ließ ich wieder aus. Es war noch ein langer Weg zurück nach München, bzw. Günzburg.

Nun zum Resultat. Von den 124 gestarteten Männern erreichte ich Platz 100. Darunter waren 26 Veteranen. Von diesen erreichte ich Platz 13! Am Start waren 3 Sportler hinter mir, im Ziel waren es 33! Bin Stolz auf meine Leistung und darauf, das abgerufen zu haben, wozu ich in der Lage bin!

Skiroller Rennen auf den Jested

 

Der Ještěd ist mit 1012 m n.m. die höchste Erhebung im Jeschkengebirge in Nordböhmen.
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